ManHimself in Wien : NFO.SK

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ManHimself in Wien

manhimself | 28-05-2005 | počet komentárov (0)
tagy: Cestovanie| Netriedené| Rakúsko

„Falls es eines weiteren Beweises für die Entwicklung des großen Hafens Wien zum größten Anziehungspunkt der Welt für die schönsten und luxuriösesten Fahrgastschiffe, die unsere Erde jemals gesehen hat, bedurft hätte, ist dieser Beweis jetzt erbracht worden…“

Ich liebe das Lachen der Kinder und das Vergnügen ihrer Eltern. Ich finde meine Befriedigung in der Ausgelassenheit der Wochenendausflügler, die in den Sommermonaten aus allen Richtungen herbeiströmen, und in der im Gegensatz dazu ruhigen Wintersaison.

Mein Hauptwohnsitzt ist ein hübsches Landhaus in der soliden mittelständigen Gemeinde Wien, kaum eine Meile von meinem Arbeitsplatz enfernt. Außerdem steht mir hier mitten auf dem Rummelplatz ein kleines Blockhaus zur Verfügung, in das ich mich selbst in der Hochsaison für gelegentliche Ruhepause zurückziehen kann.

Ich nehme meine Martina mit, und wir suchen uns eine kleine Farm, vielleicht an einem Fluß oder See oder sogar am Meer, wo ich je nach Laune Farmer oder Fischer sein kann.

Manhimself in Wien
ManHimself und seine treue Martina, vor der Staatsoper. Dies war das Phantom, der geheimnisvolle Unbekannte, dem so viel von Wien zu gehören schien, der mit seinem Geld die Staatsoper hatte erbauen und die französische Primadonna holen lassen, damit sie hier auftrat.

Dabei ich gehe vor dem Eingang auf und ab, begrüße die hübschen Mädchen in ihren schönsten Sommerkleidern, heiße die jungen Männer willkommen, die sich solche Mühe geben, sie mit ihren gestreiften Jacketts und Strohhüten zu beeindrucken, und läche den Eltern zu, deren Kinder erst dann Ruhe geben, wenn sie ihren Eintritt an einer der Kassen bezahlt haben.

Natürlich ist dies ein Sommerjob, der von April bis Oktober dauert, und wenn die ersten kalten Winde von der Donau her wehen, machen wir für den Winter dicht.

Ich ziehe meinen normalen Anzug an, überwache den Abbau und die Einlagerung aller Fahrgeschäfte und Nebenschauen; die Maschinen müssen geschmiert und gewartet, abgenutzte Teile ausgetauscht, Holz abgeschlifffen und frisch gestrichen oder lackiert, Karussellpferde neu vergoldet und eingerissenes Segetuch geflickt werden.

Manhimself in Wien
„Gewiß, sehen Sie sich das Welwunder an.“ ManHimself in der U-Bahn.

Durch Boten überbrachter Brief war sehr dringend. Er teilte mir darin mit, am kommenden Tag – der jetzt natürlich gestern ist – werde eine Privatgeselschaft den Park besuchen.

Die Anweisung brachte mich in eine äußerst verzwickelte Lage, denn meine wichtigsten Leute waren im Urlaub und somit nicht erreichbar.

Ich wußte nicht, wie ein junger Mann hereingekommen war, und wollte ihm schon sagen, wir hätten geschlossen, als er sich anbot, den Spielzeugladen für mich zu übernehmen. Woher wußte er, daß ich Besucher erwartete? Das sagte er nicht. Nun, da unser Spielzeugmann fehlte, blieb mir überhaupt nichts anderes übrig, als sein Angebot anzunehmen. Er sah nur nicht wie unser jovialer, freundlicher, bei den Kindern so beliebter Spielzeugmann aus. Ich fragte ihn nach seinem Namen. Er zögerte eine Sekunde, dann sagte er: “Mozart.“ Also nannte ich ihn so, bis er wieder ging oder vielmehr verschwand. Aber darüber später mehr.

Manhimself in Wien
In der Zeit nach Mitternacht, in der das Gebäude menschenleer war, konnte ich mich aus der Personalkantine Essen beschaffen und sogar die Anrichte des Direktors plündern, um an Delikatessen zu gelangen. Marcel Lacko musisch vor dem Wolfgang Amadeus Mozart Denkmal, voller Gänsehautgefühle; im Burggarten.

Wer es konstruiert hat, muß ein Genie gewesen sein. Alle Besucher kommen nach einem Rundgang durch die vielen sich ständig verändernden Spiegelräume mit der Überzeugung heraus, Dinge gesehen zu haben, die hätten dasein müssen. Dies ist kein einfaches Spiegelkabinett, sondern ein Haus der Illusionen.

Angstschreie und lautes Gelächter hallen durch das Gebäude, wenn ein Dutzend junger Paare sich zusammen hineingewagt hat.

Manhimself in Wien
Es dauerte einen Monat, bis ich wieder gehen konnte. ManHimself in italienisches Restaurant Danieli, er ißt der Gänseleber, trinkt San Pellegrino.

Gestern morgen um neun Uhr war alles für den Empfang von Mr. Mozarts persönlichen Gästen vorbereitet. Sie trafen kurz vor zehn Uhr ein. Auf der Wilhelmstrasse herrscht kein Verkehr, und als ich einen Zweispänner an den Büros von Schillerplatz, an den Eingängen von Luna Park und Dreamland vorbei Prinz-Eugen-Strasse entlangauf mich zurollen sah, vermutete ich, daß sie es waren. Denn der elegant lackierte Zweispänner wartete immer vor dem Albertina Kunst Museum Palais auf Gäste, die mit der Hochbahn von der Radetzky-brücke herüberkommen.

Als er heranrollte und der Kutscher seine beiden Pferde zügelte, rief ich laut in das Megaphon: “Willkommen, willkommen, Ladys und Gentlemen, im Stadtpark, dem besten und schönsten aller Vergnügungsparks in Wien.“

Manhimself in Wien
ManHimself vor dem Stephansdom; am Stephansplatz. Bestellt mir noch ein Bier, dann erzählt ich’s euch.

Als sie, auf den Arm des Reporters gestützt, den vom Regen glatten Bohlensteg betrat, legte ich das Megaphon beiseite, machte eine schwungvolle Verbeugung und hieß sie erneut in meinem Reich willkommen. Sie bedachte mich mit einem Lächeln, von Johann Strauss’ steinernes Herz erweicht worden wäre, und antwortete mit entzükkendem französischem Akzent, sie bedaure, mich in meiner Winterruhe stören zu müssen. „Ihr ergebenster Diener, Ma’am“, erwiderte ich, um ihr zu zeigen, daß unter meinem Funmasterkostüm ein Gentleman steckte.

Der Junge, der Johann hieß, war sofort von den mechanischen Tänzerinnen, Soldaten, Musikanten, Clowns und Tieren begeistert, die der ganze Stolz des Kunsthistorische Museums sind.

Manhimself in Wien
Marcel Lacko reist mit dem Zug von Bratislava, Petržalka nach Wien. Die Ereigniße folgten nun so rasch aufeinander, daß ich sie sozusagen in Zeitlupe wiedergeben muß, um sie Ihnen zu schildern.

„Einen Mann mit breitkrempigem Hut, unter dem der größte Teil seines Gesichts von einer Maske bedeckt ist?“

Deshalb schüttelte ich den Kopf und elklärte ihr, in einem Vergnügungspark gebe es viele Masken: Clownmasken,
Monstermasken, Halloweenmasken. Nein, niemals. Daraufhin seutzte sie, zuckte mit den Schultern und schlenderte dann zwischen den Regalen entlang davon, um sich die übrigen Spielsach anzusehen.

Ich achtete darauf, daß stets ein Spielzeugregal zwischen uns blieb. Zu meiner Überraschung und Verärgerung begann mein geheimnisvoller Helfer, den Knaben, der seine Fragen in aller Unschuld beantwortete, halblaut ins Verhör zu nehmen.

„Nein, Sir.“

„Und warum interessier sie sich für Spielzeugaffen, die Musik machen?“

„Er ist mit Maman verheiratet, und ich bin sein Sohn.“

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ManHimself vor dem Palais Pallavicini, wo er als ein großer Bewundrer von Salvador Dalí, Dalís umfassende Kollektion von seltenen, handsignierten Kaltnadelradierungen und Lithografien schwärmte und die größte Kollektion von Dalí Skulpturen (1943-1984) studierte; am Josefsplatz, neben der Spanischen Hofreitschule. Nur spricht er ihn nicht Coffee aus, sondern sagt Kaffay.

Ich fand Mozarts Fragen nun wirklich zu dreist und wollte gerade einschreiten, als etwas Merkwürdiges geschah. Als der Junge und Mr. Mozart den eisigen Luftzug spürten, kamen sie hinter einem der Verkaufsregale hervor. Als guter Dissenter halte ich nichts davon, das Kreuz zu machen, aber ich weiß, daß Katholiken damit den Schutz des Herrn suchen.

Dann sagte der Priester: “Komm jetzt, Johann“, und streckte eine Hand nach ihm aus. Aber er starrte Mr. Mozart weiter unverwandt an.

Das erklärt, weshalb ich mich bemüht habe, alles genau wiederzugeben, was sich an diesem Tag ereignet hat.

Manhimself in Wien
Er hat im Mohrenviertel eine Lasterhöhle aufgesucht und dort Haschisch geraucht, bis er in eine Art Trance gefallen war. Auf allen Gebieten ist und bleibt Wolfgang Amadeus Mozart ein Großmeister für Marcel Lacko; vor dem Mozart Figarohaus, Domgasse.

Vor einer Wand dieses Raums war eine weitere Bewegung zu erkennen, und ich nahm flüchtig einen wehenden Umhang wahr – ebenfalls zwanzigfach gespiegelt -, bevor er wieder verschwand. Aber es schien nicht ihr Cape zu sein, denn es war schwarz, während sie eines aus pflaumenfarbenem Samt trug. Dann hörte ich sie sagen: „Oh, du bist’s also doch.“ Das erschien mir unmöglich, bis ich feststellte, daß die Stellung des Schrägspiegels über mich nachts verändert worden war, so daß er nur noch Einblick in eine Hälfte des Spiegelkabinetts gewährte. Ich konnte die Vicomtesse sehen – aber nicht das Phantom, mit dem sie sprach.

„Dreizehn Jahre. Hast du manchmal an mich gedacht?“

„Natürlich, mein Master der Musik.“

„Nein, Martina, meine Liebste, nicht ich. Für immer und ewig, bis ich sterbe. Im Geiste bist du noch immer mein, Martina. Ja, ich weiß. Ziemlich. Mein Weg ist immer beschwerlicher, als du ahnen kannst.“

„Das Opernhaus gehört dir?“

„Reichtümer, um halb Frankreich aufzukaufen.“

Manhimself in Wien
Aber in diesem Fall müssen alle Götter der Oper auf Mr. Johann Strauss herabgelächelt haben. Marcel Lacko vor dem Johann Strauss Denkmal, ein Großmeister der Unterhaltungskunst; im Stadtpark.

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Marcel in der Hofburg, trägt die Oakley Sonnenbrille. Er erklärt mir, daß der Frenchie ein Mon-ewer Salvador Dalí ist, ein Künstler aus Paris, der mit einem höchst wichtigen Auftrag nach Wien gekommen ist.

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